Das könnt ihr tun, wenn eure Lieblingssoftware nicht mehr unterstützt wird

Lieblingssoftware

Irgendwann ist es für jede Software so weit: Sie wird nicht mehr länger unterstützt. Dabei ist es den Entwicklern leider ganz egal, ob ihr mit der Software sehr zufrieden seid und euch eigentlich noch gar nicht davon trennen wollt. Auch Microsoft bildet da keine Ausnahme. Die verschiedenen Windows-Versionen werden zwar lange unterstützt, aber irgendwann ist auch hier Schluss. Erst im Januar 2020 wurde der Support für Windows 7 eingestellt. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Und was könnt ihr tun, wenn ihr die Software dennoch weiterhin nutzen wollt?

Was passiert, wenn der Support für eine Software endet?

1. Ihr erhaltet keine Sicherheits-Updates mehr

Wenn der Support für eine Software endet, ist es ein großes Problem, dass ihr ab diesem Zeitpunkt keine Sicherheits-Updates mehr erhaltet. Und dabei ist es auch egal, ob darin gravierende Sicherheitslücken gefunden werden.

Das heißt, ihr seid dann in Sachen Sicherheit auf euch allein gestellt. Natürlich könnt ihr Antiviren-Programme und Sicherheits-Software einsetzen, um euch selbst zu schützen, aber diese können auch keine Wunder vollbringen. Eine Software, die immer wieder mit den neuesten Sicherheitskomponenten aktualisiert wird, können sie definitiv nicht ersetzen.

Zudem werden auch die Sicherheits- und Antiviren-Programme früher oder später den Support für veraltete Software einstellen.

2. Auch andere Programm-Anbieter werden den Support früher oder später beenden

Veraltete Betriebssysteme werden irgendwann zum Problem. Früher oder später werden dann Updates eingestellt, und das gilt für alle Software- und Hardware-Unternehmen. Das bedeutet, es wird irgendwann keine Versionen mehr geben, die auf dem alten Betriebssystem laufen. Wenn dies auch lang dauert, wird es auf jeden Fall irgendwann so weit sein.

3. Schwierigkeiten mit neuen Hardware-Komponenten

Auch wenn ihr euch neue Hardware-Komponenten zulegt, kann es passieren, dass sie mit eurem veralteten System nicht kompatibel sind. Schließlich konzentrieren sich die Hersteller von Hardware auf die neuen Software-Systeme und nicht auf die, die bereits überholt sind und kaum noch genutzt werden.

Was kann ich tun, wenn meine Software nicht mehr unterstützt wird?

Klar, das beste ist es natürlich, auf eine aktuelle Version upzugraden. Damit ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Aber es gibt auch eine Alternative. Immer wieder gelingt es Drittanbietern, mit Hilfe der Quellcodes, eigene Firmware zu entwickeln und diese für betreffende Betriebssysteme oder Geräte anzubieten. Bei Android ist es zum Beispiel so, dass sogar große Teile des Systems im Quellcode erhältlich sind.

Es gibt zum Beispiel Projekte, wie Lineage OS, die Smartphones noch viele Jahre, nachdem der offizielle Support beendet wurde, mit Aktualisierungen für das Betriebssystem versorgen.

Ihr solltet euch allerdings im Klaren darüber sein, dass die Installation alternativer Firmware ein gewisses technisches Know-How voraussetzt. Wer dieses mitbringt und sich von dem größeren Aufwand nicht abschrecken lässt, für den könnte es aber eine interessante Option sein.

Sollte man alternative Firmware nutzen oder lieber nicht?

Soviel schonmal vorweg: eine perfekte Lösung bietet die Nutzung alternativer Firmware nicht. Schließlich können damit nur die Komponenten aktualisiert werden, die auch im Quellcode vorhanden sind, das heißt, all diejenigen, die im Android Open Source Project (AOSP) von Google veröffentlicht werden. Softwarekomponenten wie Grafik- und Bluetooth-Treiber oder die WLAN-Chips können nur vom Gerätehersteller selbst aktualisiert werden. Auch das Baseband, das für die Mobilfunkaufgaben zuständig ist, kann nur vom Hersteller auf dem neuesten Stand gehalten werden. Das bedeutet also, Sicherheitslücken oder andere Schwachstellen, die in diesen Bereichen nach dem Supportende auftreten, können nicht mehr behoben werden.

Andererseits ist es auf jeden Fall besser, wenn ihr auf alternative Firmware wechselt, anstatt einfach das veraltete System so zu belassen wie es ist. Vor allem von der Sicherheitsperspektive aus ist erstere Option sehr viel sinnvoller. Schließlich können so wenigstens noch Sicherheitslücken mit Hilfe des öffentlich zugänglichen Android-Codes geschlossen werden. Dennoch ist auch diese Vorgehensweise nicht wirklich sicher. Mittlerweile sind nämlich die proprietären Bestandteile schuld an den meisten Schwachstellen bei Android.

Umso wichtiger ist es also, alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Neben Antiviren-Programmen und anderer Sicherheitssoftware ist auch die Verwendung eines VPN eine sehr gute Idee. Damit könnt ihr die Sicherheit eures Systems gleich nochmal ein gutes Stück verbessern. Ein VPN verschleiert eure IP-Adresse, so dass ihr euch anonym im Netz bewegen könnt. Außerdem werden all eure Daten verschlüsselt, damit potenzielle Angreifer nicht damit anfangen können.

Fazit

Die sicherste und einfachste Lösung des Problems wählt ihr sicher, indem ihr eure Software und euer Betriebssysteme auf eine neuere Versionen aktualisiert, sobald der Support für eure Version abgelaufen ist. Ihr bekommt dann automatisch alle Updates des Herstellers und braucht euch keine Gedanken mehr um Sicherheitslücken zu machen.

Kommt dies für euch allerdings nicht in Frage, solltet ihr noch mehr Wert auf gute Sicherheitslösungen, wie zum Beispiel VPNs, legen.